Es war die erste vierte Klasse an der Grundschule Mulfingen, für die am Abend des letzten Schultages noch einmal alle in der Stauseehalle zusammenkamen. Weil auf den letzten Metern kurz vor Schuljahresende doch noch das Coronavirus im Lehrerkollegium zugeschlagen hatte, wurde die Abschlussfeier mit Zeugnisübergabe kurzerhand auf den Mittwochabend, 27. Juli verlegt. Die kommissarische Schulleiterin B. Hofmann begrüßte alle Gäste in der mit 160 Plätzen sehr gut besetzten Stauseehalle. In ihrer Rede erinnerte sie die Kinder daran, was sie in ihrer Grundschulzeit alles gelernt haben, und sie verglich es mit dem Floßbau, der den Kindern noch in guter Erinnerung ist. Beim Abschlusszelten im Juli hatten die Kinder nämlich in zwei Gruppen versucht, aus Fässern, Brettern, Stangen und Seilen zwei Flöße zu bauen und diese dann am Hollenbacher See zu Wasser zu lassen. Allein das Material half da nicht viel, es ging vielmehr um Teamgeist, aber auch darum, dass man Profis hat, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen. So ist das auch in den vier Jahren Grundschulzeit gewesen, und diese Erfahrungen sollen die Kinder mitnehmen, wenn sie nun ihre Flöße in neuen Gewässern, also an der neuen Schule, ausprobieren. B. Hofmann bedankte sich auch bei den Kolleginnen und dem Schulsozialarbeiter B. Ender, die in den vergangenen zwei Wochen die durch Krankheit ausgefallenen Lehrerinnen vertreten hatten.
Es folgte das Programm der Viertklässler, das aus einer Nachrichtensendung bestand, während der vergeblich versucht wurde, eine Live-Schaltung in die Stauseehalle aufzubauen. Die Viertklässler mitsamt ihrer Lehrerin waren nämlich bereits ohne Abschlusszeugnis in alle Winde verstreut und mussten von zwei eifrigen Polizisten unter anderem aufgesammelt werden bei einer Akrobatiknummer im Zirkus Krone, als Fußballprofis bei Real Madrid, bei der Aufnahme einer Rap-CD, beim Ballett im Theater Heilbronn, beim Holzmachen am Stausee, beim Vorsprechen in Hollywood und bei der Bewerbung für Starlight Express. Zuletzt wurde auch die Klassenlehrerin K. Hildebrand auf dem Weg nach Schweden aufgegriffen, wo sie sich als Kinderbuchautorin absetzen wollte. So standen dann doch noch alle Viertklässler vereint auf der Bühne und sorgten mit ihrem Lieblingslied „An Tagen wie diesen“ für Gänsehaut pur in der Stauseehalle. Die verdienten Zeugnisse, Buchpreise sowie Geschenke der Klassenlehrerin und der Schule wurden überreicht, und die Klassenlehrerin K. Hildebrand bedankte sich in ihrer Rede an die besondere Klasse in besonderen Zeiten auch bei den Eltern, die sich so viel eingebracht hatten in den vier Jahren, dass für die Klasse so viele tolle Aktionen möglich waren. Ein besonderes Dankeschön gebührte den beiden Elternvertreterinnen Anja Beez und Gabi Handschuh. Diese beiden hielten, musikalisch von Marlen Linnig umrahmt, als altes, zeitunglesendes Ehepaar noch einmal Rückblick auf die vier gemeinsamen Jahre der Grundschulzeit und sorgten für so manchen Lacher.
Pfarrer I. Kuhbach hatte sich extra Zeit genommen, um den Viertklässlern am Schluss noch den Segen mit auf den Weg zu geben. Gottes Liebe ist wie ein Schirm, der uns schützt.
Nach eineinhalb Stunden Programm ging im Anschluss der Sturm auf das kalte Buffet los, welches die Eltern der dritten Klasse vorbereitet hatten. Ein wunderschöner Sommerabend ging mit guten Gesprächen und vielen bleibenden Erinnerungen zu Ende. Schöne Ferien!
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